Vorsicht – heute Jagd!

Vorsicht Jagd!

Derzeit wird scharf geschossen in den Wäldern, die Drückjagdsaison hat begonnen und überall finden jetzt an den Wochenenden Drückjagden statt. Mit diesen großen, gut organisierten Gesellschaftsjagden rückt man vor allem dem Schwarzwild auf den Leib. In Zeiten von Afrikanischer Schweinepest sind solche effektiven Jagdmethoden unerlässlich.

Was ist eine Drückjagd?

Bei der Drückjagd wird eine große Fläche von vielen Jägern umstellt. Die Jäger sitzen dabei auf so genannten Drückjagdböcken. Das sind etwa drei Meter hohe Hochsitze. Es ist wichtig, dass die Schützen erhöht sitzen. Nur so ist garantiert, dass die Gewehrkugel einen so genannten Kugelfang hat und im Boden landet und nicht abprallt und kilometerweit durch die Gegend fliegt.

Das Wild wird herausgedrückt

Die umstellte Fläche wird dann von einigen wenigen Treibern durchlaufen, begleitet von ausgebildeten, spezialisierten Jagdhunden. Dadurch wird das Wild auf der Fläche beunruhigt und verlässt sein Versteck.

„Angst muss niemand haben“

Auch wenn es vielerorts laut knall, Angst muss dennoch niemand haben. Denn die Sicherheit steht bei der Organisation einer solchen Jagd immer an erster
Stelle. Die betroffenen Gebiete werden deutlich mit Warnschildern und rot/weißem Trassierband gekennzeichnet und weiträumig abgesperrt. Führen
Straßen durch die bejagte Fläche, wird dort mit zusätzlichen Verkehrszeichen auf die Gefahr hingewiesen und die Geschwindigkeit reduziert.

Waldbesucher müssen draußen bleiben

Die Jäger bitten die Bevölkerung, diese Sicherheitsmaßnahmen auch zu beachten und abgesperrte Flächen nicht zu betreten. Die Jagd dauert meistens nur ein paar Stunden, dann können diese den Waldspaziergang wieder ganz normal genießen. Ebenso soll auf den betroffenen Straßen langsam und aufmerksam gefahren werden. Schließlich können Wildtiere, aber auch Jagdhunde völlig unerwartet über die Straße springen.

Unser Gildemeisterin Barbara Frank, Rechtsanwältin u.a. für Jagdrecht, möchte hierzu noch folgenden Rechtsrat anfügen:

Grundsätzlich sind bei jeder Drückjagd ein oder mehrere verantwortliche Jagdleiter zu benennen. Diese sind nach außen für die Organisation und Durchführung der Jagd verantwortlich.. Dabei ist zu beachten, dass jeder, der eine sog. Gefahrenquelle schafft (hierzu gehört auch eine Jagd), dafür verantwortlich ist, dass dritte Personen oder Güter nicht beschädigt werden. Es sind die zumutbaren Maßnahmen zu ergreifen, um Unfälle zu verhindern.

So darf beispielsweise nicht in Richtung einer Straße oder eines Spazierwegs gedrückt werden. Gegebenenfalls muss ein Weg oder eine Straße auch kurzfristig gesperrt werden.

Wenn man die üblichen und zumutbaren Sicherheitsvorkehrungen getroffen hat, haftet man in der Regel nicht, z.B. bei einer nicht vorhersehbaren Fluchtrichtung eines Stück Wildes.